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Drugo pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, med 13. majem in 10. junijem 1837

Iz Wikivira, proste knjižnice besedil v javni lasti
Prvo pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, 4. marec 1837 Drugo pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, med 13. majem in 10. junijem 1837
Pisma
France Prešeren
Tretje pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, 5. julij 1837
Izdano: 1837
Viri: ff.uni-lj.si
Dovoljenje: To delo je v Sloveniji v javni domeni, ker so avtorske pravice na njem potekle.
Po Zakonu o avtorski in sorodnih pravicah (59. člen) trajajo avtorske pravice še 70 let po avtorjevi smrti.
Za anonimna in psevdonimna dela (kadar ni mogoče nedvoumno ugotoviti avtorja) trajajo 70 let po zakoniti objavi dela (61. člen).
Stopnja obdelave: To besedilo je pregledalo več urejevalcev in je brez tipkarskih in slogovnih napak.
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[V Ljubljani, med 13. majem in 10. junijem 1837.]
Lieber Freund!

Die von Dir überschickten Volkslieder habe ich erhalten und dem Herrn Grafen Auersperg übergeben, dem sie nicht besonders zu gefallen scheinen. Die Einrückung der beigegeben Poesien, die meinen vollen Beifall haben, ins Illyrische Blatt, ist aus dem Grunde unterbleiben, weil sie für das Lesepublikum desselben zu unverständlich sind. Man Hält sich über meine Carmina, wenn sie im besagten Blatte erscheinen, aus dem Grunde auf, weil sie unverständlich finden will, nun sind sie für uns Krainer weit verständlicher, als die im steirischen Dialekte gedichteten, die selbst ich und Kastelic zuweilen nur zur Hälfte verstehen. Einen Beitrag zu Eurer Zeitschrift kann ich Dir nicht übersenden, weil ich nichts neues gedichtet habe, meine Balladen und Sonette aus der Liebesperiode aber die meisten im illyrischen Blatte ershienen sind, oder in einem solchen Zusammenhange stehen, daß sie nicht einzeln gedruckt werden können. Sollte Dich der Umstand nicht genieren, daß die bereits im illyr. Blatte gedruckten Kleinigkeiten, die Dir mit Ausnahme einer vor Kurzem erschienenen Ballade, bekannt sein werden, nicht meht ganz neu sind, so stehen sie Dir zu Diensten. Ich wünsche Euerem Unternehmen mehr Glück, als unsere verstorbene Čebelica gehabt hat. Dem Kastelic habe ich die überschickten fünf Gulden übergeben, er läßt sich für Deine Mühwaltung, und den ihm von Deinem philoslowenischen Herrn Schwager überschickten Luttenberger bedanken, und wird Dir nächstens schreiben. Der Ladenpreis meines Kerst ist 20 kr. Sollte das 1te Bändchen Eurer Zeitschrift erschienen sein, so shicke mir unverzüglich sechs Exemplare. Den bei geschlossenen Brief bitte ich an den Herrn Adressaten durch Herrn Miklošič, den ich herzlich grüße, oder sonst durch eine sehr verläßliche Hand zu übergeben. In Böhmen wird Dr. Gläser, Adjunkt der dortigen philosophischen Ansalt, mit 1. Juli d. J., wie Dir wahrscheinlich bereits bekannt sein wird, eine neue deutsche Zeitschrift herausgeben, deren Zweck dahin gehen wird, die Deutschen mit den besseren Erzeugnissen der Slawischen Literatur bekannt zu machen. Er hat mir zugeschrieben, und mich ersucht ihn auf die besseren Erzeugnisse unseres Dialektes aufmerksam zu machen, was ich nicht unterlassen werde, Graf Auersperg, an den er sich auch verwendet hat, dürfte ihm die Übersetzungen der Volkslieder zukommen lassen. Der Verfasser des von erwähten Briefes an H. Gaj dürfte nicht Jarnik, sondern höchstwahrscheinlich der nach Kärntenrelegierte Doctor und Professor Jakob Zupan sein. Deinen Wink dieses Beispiel nachzuahmen, würde ich befolgt haben, wenn ich kroatisch verstehen würde. Ich könnte den Mitarbeitern an der Danica nur ein oberflächliches Lob spenden, was ihnen wahrscheinlich eher weh- als wohl tuen würde. Vergrabet Eure Talente nicht, und verschiebet das, was Ihr heute tun könnt nicht auf morgen. Ich grüße Dich recht herzlich und bin in Erwartung einer baldigen Antwort Dein aufrichtiger Freund

Dr. Prešérn.