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Dem Freunde Matthias Čop Die Taufe an der Savica
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Die Taufe
Prevod Uvoda h Krstu pri Savici.
Prevajalec: Klaus Detlef Olof
Izdano: Krst pri Savici = Die Taufe and der Savica. Kranj: Mestna občina; Celovec; Ljubljana; Dunaj: Mohorjeva založba], 1998. (COBISS)
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Seit langem kämpft, das Christentum zu mehren,
Valhun, des Kajtmars Sohn, in blutgem Streiten,
ihm kann kein Drochus, kein Aurel mehr wehren;

ihr Leben fand, wie andrer auch, vor Zeiten
sein Ende, Seen von Blut sind schon vergossen
in Krains und Karantaniens rauen Weiten.

Gefallen modern, wo ihr Los beschlossen,
beherzte Führer neben ihren Mannen,
nur Črtomir führt noch die Kampfgenossen,

verteidigt, jüngster derer, die entrannen,
die schöne Göttin Živa, wie auf Thronen
von Wolken einst die Väter sie ersannen.

Sie fliehn, die finstren Göttern und Dämonen
vertrau’n, nach Bohinj, wo die Feistritz mündet,
zur Feste hoch auf grauen Felsenkronen.

Was heute dort ihr als Ruinen findet
– ihr Name „Heidenburg“ weckt Schauderklänge –,
ist, was von Črtomirs Besitz noch kündet.

Auch dort umringt sie neun Mal größre Menge,
umstellt mit scharfen Wachen rings die Feste,
dass keine Hilfe in die Burg gelänge,

errichtet hohe hölzerne Gerüste,
berennt die Tore, untergräbt die Mauern,
doch keiner, der sie einzunehmen wüsste.

Sechs Monde voller Blutvergießen dauern,
schon mordet der Slowene seinen Bruder –
wie lässt der Menschen Blindheit uns erschauern!

Als weder Schwert noch Axt noch Schaufel es gelungen,
durchs feste Tor ins Innere zu dringen,
siegt endlich unbezwinglich groß der Hunger.

Was hilft in solcher Not das Händeringen –
bekennen muss jetzt Črtomir den Lieben:
„Kein Schwert, das falsche Glück wird uns bezwingen.

Nur wenig Nahrung ist uns noch geblieben,
denn ohne Hilfe mussten wir uns schlagen.
Wer sich ergeben will, tu’s nach Belieben.

Wer meint, lichtlose Morgen zu ertragen,
unfreie Tage, die den Nächten gleichen,
dem wehr ich nicht, doch wart’ er bis zum Tagen.

Ihr andren folget mir, ihr Stolzesbleichen,
die eure Nacken ihr verschmäht zu beugen,
in finstrer Nacht, erhellt von Blitzeszeichen,

wird sich der Feind vor Morgengrau’n nicht zeigen,
nur wen’ge Schritte, die vom Wald uns trennen –
in dieser Nacht wär’s möglich abzusteigen.

Die halbe Welt kann sich nach Slava nennen,
uns führ’ der Weg dorthin, wo ihre Söhne
sich frei zu Glauben und Gesetz bekennen.

Und wenn die Götter uns den Tod ersonnen,
droht uns der Erdenschoß mit wen’ger Grauen
als Sklaventage unter heller Sonne.“

In dieser Nacht verlässt ihn keiner der Getreuen,
ein jeder schultert schweigend seine Waffen,
nicht einer ist dabei, den Kampf zu scheuen.

Doch als die Tore einen Spalt nur klaffen,
entbrennt, kein Kämpfen mehr, ein Morden, Metzeln.
Mit seiner ganzen Streitmacht will Valhun es schaffen.

Die Feste wähnt im Schlaf er zu besetzen,
die Mauern unbemerkt zu übersteigen
und unerwartet auf sie einzustürzen.

Als seine Sturmtrupps ihre Stärke zeigen,
ruft nach Verstärkung vorn am Tor die Wache,
doch Mann um Mann fällt schon im Todesreigen.

Wie oft nach Regenfluten wilde Achen
sich blind vom steilen Berg zu Tale stürzen,
verschlingen, was sich widersetzt, im Rachen

zermalmen, was im Weg, und ohne Gnadenfristen
nicht eher ruh’n, als bis der Damm geborsten,
so stürzt Valhun auf die, die keine Christen.

Er lässt erst ab, als alles Blut vergossen
und ausgelöscht sind alle Lebensfarben
der Männer, deren Glaube ungebrochen.

Der Morgen blickt auf die, die nächtens starben,
da liegen sie, wie Weizen oder Haiden,
auf Ackerfluren, hingemäht zu Garben.

Der Christen Hälfte musst’ den Tod erleiden.
Bei denen aber, die den Götzen Opfer brachten,
will sich Valhun umsonst am Anblick weiden
des Mannes, der die Schuld trägt an dem Schlachten.