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Četrto pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, 19. julij 1838

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Tretje pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, 5. julij 1837 Četrto pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, 19. julij 1838
Pisma
France Prešeren
Peto pismo Franceta Prešerna Stanku Vrazu, Ljubljana, 26. oktober 1840
Izdano: 1838
Viri: ff.uni-lj.si
Dovoljenje: To delo je v Sloveniji v javni domeni, ker so avtorske pravice na njem potekle.
Po Zakonu o avtorski in sorodnih pravicah (59. člen) trajajo avtorske pravice še 70 let po avtorjevi smrti.
Za anonimna in psevdonimna dela (kadar ni mogoče nedvoumno ugotoviti avtorja) trajajo 70 let po zakoniti objavi dela (61. člen).
Stopnja obdelave: To besedilo je pregledalo več urejevalcev in je brez tipkarskih in slogovnih napak.
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Laibach am 19. Juli 1838
Lieber Freund!


Ich und Kastelic bedanken uns für den schon längst überschickten Erlös aus den verkauften Čebelica und Kerstexemplaren, so wie ich und Smole für die beiden Exemplare der Kolarischen Wechselseitigkeit. Zum Beweise, daß ich wenigstens den materiellen Teil derselben aufgefaßt habe, überschicke ich Dir 6 Exemplare des Kerst zur beliebigen Verfügung mit dem Bedauern, daß ich mit keiner in Ljubljana erschienenen Novitaet aufwarten kann. Emil Korytko einer der beiden hieher relegierten Polen, beabsichtiget ein Bändchen Volkslieder in unserer Muttersprache herauszugeben, und hat das Manukskript bereits der Zensur vorgelegt. Die Landesstelle hat es dem hierlandes als größten Rigorosisten bekannten Canonicus Pavšek, ehemaligen Professor der Philosophie, zur Prüfung zugewiesen, woraus ich den vielleicht voreiligen Schluß ziehe, daß man dieses Unternehmen zu hintereiben beabsichtiget. Die Lieder sind, so wie sie ihm eingelielefert worden sind, ohne Korrektur aufgenomen worden; doch dürfte bei eingen wenigen schon früher eine unberufene Verbesserung id e. Verunstaltung vorgenommen worden sein. Namentlich werden die od lepe Vide, od Rošlina in ihrer besseren ursprünglichen Gestal erscheinen. Korytko sammelt übrigens unsere Volkstrachten und Notizen über Sitten und Gebräuche unseres Vaterlandes. Er hat sich an den Herrn Dr. Ljud. Gai verwendet um so die Volkslieder mit den čechisch-illyrischen Letern drucken zu lassen, allein eine ziemlich rätselhafte Antwort erhalten. Es ist ihm bedeutet worden, daß die Dr. Gaische Offizin nur unter der Voraussetzung den Druck zu übernehmen bereit wäre, wenn die Lieder eine rein illyrische, nicht krainische Tendenz haben sollten, was mir fast unverständlich ist, indem sich Tradizionen vergangener zeiten nach meiner Ansicht keine Tendenz der Gegenwart unterschieben, auch die Sprache des Volksliedes nicht ändern läßt, ohne dieselben wesentlich zu umstalten. Es hat den Andschein, als ob es dem Dr. Gai und andern slawischen Literatoren mit der Idee Ernst wäre, daß die slowenische und illyrisch servische Scprache in eine verschmolzen werden sollten, oder vielmehr daß der slowenische Dialekt als Schriftsprache aufhören, und hinfüro nur mehr der serwische geschriben werden sollte. Ich bin von der Unausführbarkeit dieser Idee subjektiv überzeugt, habe doch bis nun dieselbe auf keine Art bekämpft, auch ist mir sonst jemand in Krain bekannt, der diesem Unternehmen entgegen gearbeitet hätte. Meines Wissens ist seit dem Erscheinen der Ilirska Danica gar kein profan literärisches Produkt in krainscher Sprache erschienen; daher auch jener Tendenz nicht einmal indirekt entgegen gearbeitet worden ist, daher mich der Ausdruck »krainische Separatisten«, dessen sich H. Dr. Gai in seinem Briefe an Korytko bedient hat, etwas befremdet. Ich werde wahrscheinlich meine Deiner und der Ansicht der H. H. Kolar und Schaffarik entgegengesetzte Meinung in der Zeitschrift »Ost un West« natürlich in Ausdrücken, die den Verdiensten dieser gefeierten Slawisten nicht im Mindesten nahe treten sollen, zur Sprache bringen, falls mich nicht jemand Anderer dieser Arbeit überheben sollte. Daß in Laibach eine deutsche Carniolia seit dem 1. Mai d. J. erscheint, wird Dir bekannt sein. Mich hält man obwohl mit Unrecht für einen Gegner derselben. Der Redakteur, Herr Leopold Kordesch, ein wegen dreimaliger Deserzion entlassener Feldwebel, ist um die Bewilligung eingeschritten, auch eine krainische politische Zeitung (Kranjske novice) mit einem literarischen Beiblatte unter dem Titel »Zora« heraus geben zu dürfen. Das hiesige Gubernum soll sich einratend diesfalls an die Polizei Zens. Hofstelle verwendet haben. Er und seine bisherigen Mitarbeiter haben bis nun schwerlich insgesammt eine Seite krainisch, oder illyirisch geschrieben; jedoch wollen wir eher das Resultat abwarten, bis wir uns über das Gelingen oder Mißlingen, über die Tendenz und Ausführung uhres Vorhabens aussprechen. Sollte nur die geringste Hoffnung vorhanden sein, daß sie der slowenischen Literatur einen Vorschub leisten dürften, so wollen wir sie nach Möglichkeit unterstützen. — Ich grüße Dich recht herzlich und verharre Dein aufrichtiger Freund Dr. Prešérn (in sichtlicher Eile). Herr Korytko, der am Schlusse des Briefes zufällig zu mir gekommen ist. grüßt Dich, wie folgt: Nieznajomemo, ale wielce mi szanownemu Młodzieńcowi i koledze przysyłam braterskie pozdrowienie. — My śmy wscyszy bracia, a bracia śmy wscyszy rodzoni, który gorącym sercem spolnę matkę miłujemy. Žegnam, Pozdrowic proszę braci Sławianóv. Emil Korytko