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Nekrolog (Valentin Vodnik)

Iz Wikivira, proste knjižnice besedil v javni lasti
Nekrolog (Valentin Vodnik)
anonimno
Podpisano s Prof. Richter.
Spisano: Illyrisches Blatt, let. 1, št. 4 (22.01.1819)
Viri: [1]
Dovoljenje: To delo je v Sloveniji v javni domeni, ker so avtorske pravice na njem potekle.
Po Zakonu o avtorski in sorodnih pravicah (59. člen) trajajo avtorske pravice še 70 let po avtorjevi smrti.
Za anonimna in psevdonimna dela (kadar ni mogoče nedvoumno ugotoviti avtorja) trajajo 70 let po zakoniti objavi dela (61. člen).
Stopnja obdelave: To besedilo je v celoti pregledano, vendar se v njem še najdejo posamezne napake.
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Nekrolog.1

Krain hat einen schätzbaren Gelehrten und Schriftsteller verloren. Am 8. Jänner 1819 gegen zehn Uhr des Abends starb Valentin Vodnik, Priester und Provisor. Professor der italienischen Sprache plötzlich am Schlagfluße im 63. Jahre seines Lebens.

Er war in dem Dorfe Schischka nächst Laibach geboren, und erhielt seine erste Bildung zu Laibach. Seine Jugend fiel gerade in die Zeit, als der unbeschuhte Augustiner P. Markus in der krainisch-slavischen Literatur dadurch Epoche machte, daß er ein Anti-Bohoritschianer, neue Ansichten über das Wesen des krainischen Dialects verbreitete. Damals regte sich überhaupt in Krain, wie in andern slavischen Landern, ein brennender Eifer für die Landessprache. Die Namen des Domherrn und Bibelübersetzers Japel, des Normalschuldirectors und später Kreiscommissärs Kumerdej werden noch heute mit Achtung unter den Winden genannt. So geschah, daß Vodnik, nicht nur zum fleißigen Studium, seiner Muttersprache, sondern selbst zu poetischen Versuchen darin von Pater Markus und Damascenus aufgemuntert wurde.

Nach seiner Säcularisation (er war früher im Orden des h. Franziskus) kam Vodnik in die Seelsorge nach Oberkrain, wo der Baron v. Zois (dieser ehrwürdige Beförderer aller krainischen besonders der slavischen Litteratur) seine Bekanntschaft machte. Ihm verdankte Vodnik, als er Pfarrer zu Gariusche in der schönen Wochein, (dieser krainischen Schweiz) geworden, gleichfalls Unterstützung und Aufmunterung bei seinen wissenschaftlichen Bestrebungen.

Man soll in der Wochein das Krainische am reinsten sprechen. Darum machte sich Vodnik vertraut mit allen dasigen Idiotismen und technischen Ausdrücken, nährte sein poetisches Gemüth an der herrlichen Natur jenes Thales, sammelte sich Kenntnisse in der Botanik und Mineralogie, bis man ihn nach Laibach an das Gymnasium zog. Hier wirkte er als eifriger Schulmann fruchtbringend für die Bildung der krainischen Jugend, machte sich immer vertrauter mit den alten Classikern und umfaßte mit warmer Liebe alles Vaterländische. Also sammelte er bis zum letzten Augenblicke seines Lebens zu einem krainischen Lexicon, das er aber leider nicht mehr vollenden konnte. Zu diesem Zwecke und um irgend ein römisches Denkmahl in Augenschein zu nehmen, machte er häufige Ausflüge nach allen Gegenden Krains, schrieb die ächt krainischen Benennungen gleichsam aus dem Munde des Volkes nieder, sammelte Münzen, Inschriften, Alterthümer aus der Römerzeit und schien nicht glücklicher, als wenn er irgend etwas Neues ausgefunden oder das verwahrloste Alte in Sicherheit gebracht. Von seinen grammatischen Kenntnissen in der krainischen Sprache zeugen seine zwei Grammatiken, von seinem poetischen Talente feine gemüthlichen ganz im Character des Krainers gedichteten Lieder, von seiner Bekanntschaft mit der vaterländischen Vorzeit seine kleine Geschichte Krains, die man in Gymnasien vorträgt.

Zur Zeit der französischen Invasion kam er mit dem Kriegscommissär Siauve, Mitglied der cettischen Gesellschaft in Paris und Meister in der Kunst, römische Innschriften zu lesen, in nähere Berührung. Diesem Franzosen verdankte er manchen Vortheil, in Behandlung der römischen Denksteine, wie das Laibacher Wochenblatt schätzbare Proben davon geliefert hat.

Wäre ihm nur noch eine kurze Zeit zu leben vergönnt gewesen, er würde sicher, wie er dem Unterzeichneten versprochen, die übrigen Denksteine Illyriens vollends aufgearbeitet und diese Arbeit in dem vaterländischen Blatte zur Kenttniß gebracht haben. – Als Mensch und Priester wurde Vodnik ob seiner Frömmigkeit, Bescheidenheit, Dienstfertigkeit und seines munteren Wesens allgemein geachtet und von denen, die ihn näher kannten, herzlich geliebt.

Prof. Richter.


1) Dieser ist fürs erste nur als flüchtig zusammengeschriebene Nachricht über den verewigten Vodnik zu betrachten. Zu einer vollständigen Biographie soll geschritten werden, falls diejenigen, die etwas Näheres über den Lebenslauf, Charakter, die gelehrten Arbeiten und schriftstellerischen Bestrebungen, über Familienverhältnisse und freundschaftliche Verbindungen des Verblichenen wissen, ihre Daten und Notizen an die Redaction dieses Blattes gefälligst einsenden wollen.